Effertz - Tradition im Rampenlicht
Effertz Tore GmbH steht bereits seit über 140 Jahren für Innovation, Entwicklung und Montage von Rolltoren, an die besonders hohe sicherheitstechnische Anforderungen gestellt werden. Der Mönchengladbacher Traditionsbetrieb, der bereits im Jahre 1969 die ersten bauaufsichtlich zugelassenen Feuerschutz-Rolltore anbot, ist heute führender Feuerschutz-Rolltorhersteller in Europa und Spezialist für Brandschutz-, Schallschutz- und Sondertore. Diese kommen vor allem in Flughäfen, Kaufhäusern, Museen, Industrieanlagen, großen Hotels oder bei Kreuzfahrtschiffen zum Einsatz.
Die jahrzehntelange, vertrauensvolle Zusammenarbeit zweier ortsansässiger Familienbetriebe bewährte sich zuletzt bei der Erweiterung der Fertigungshallen der Effertz Tore GmbH (Von links: Geschäftsführer Hepp-Schwamborn GmbH & Co. KG, Kuno Schwamborn und Dr.- Ing. Claus Schwenzer, Geschäftsführer der Effertz Tore GmbH).
Anlässlich der geplanten Erweiterung der Fertigungshallen am Firmensitz in Mönchengladbach-Rheydt fand Effertz in der Firma Hepp-Schwamborn einen kompetenten und vertrauenswürdigen Partner, der sich aufgrund der langen gemeinsamen Firmenhistorie wie kein anderer für die enge Zusammenarbeit an diesem umfangreichen Bauprojekt eignete.
Die Außenbeleuchtung des Firmenstandortes der Effertz Tore GmbH wurde im Rahmen des Auftrages für die Fertigungshallen ebenfalls durch Hepp-Schwamborn realisiert.
„Mein Großvater hat bereits mit dem Vater des heutigen Geschäftsführers der Firma Hepp-Schwamborn, Herrn Kuno Schwamborn, zusammengearbeitet“ erinnert sich Dr. Claus Schwenzer, Geschäftsführer der Effertz Tore GmbH. „Doch Beispiele für unsere vertrauensvolle Zusammenarbeit gab es auch in jüngster Zeit. So haben wir etwa für die sicherheitstechnische Abnahme eines großformatigen Feuerschutz-Rolltores – vorgesehen für ein Kreuzfahrtschiff – unter Beweis stellen müssen, dass sämtliche Sicherheitskriterien auch dann ordnungsgemäß erfüllt werden, wenn das Tor einer Schieflage bei hohem Wellengang ausgesetzt ist. Was lag da räumlich näher, als Hepp-Schwamborn zu bitten, uns zu diesem Zweck kurzerhand eine ihrer Hallen mit einer Deckenhöhe von 8 Metern zur Verfügung zu stellen. Diese war nötig, um die Befestigung mit einem gewissen Neigungswinkel an den Trägern der Hallendecke zu ermöglichen. Es sind solch unkomplizierte Hilfestellungen, die die vertrauensvolle Zusammenarbeit unserer Familienbetriebe seit jeher auszeichnen.“
Projektleiter David Beckers von Hepp-Schwamborn präsentiert die von ihm federführend umgesetzte Planung, Errichtung und Installation am Beispiel eines der selbst gebauten und installierten Schaltschränke, in dem unzählige Meter an Kabeln aus weiten Teilen der Halle zusammenlaufen.
Im Zuge der umfangreichen Erweiterung der Fertigungshallen zeichnete Hepp-Schwamborn nicht nur für eine Realisierung der Netzwerktechnik und Beleuchtungseinrichtungen verantwortlich, sondern übernahm neben der Planung / Konzeption der Energieverteilung auch die Installation der Schaltschränke. Hepp-Schwamborn erhielt von Effertz vorab ein Layout der geplanten Fertigungshalle, aus dem die gewünschten späteren Positionen von Maschinen, Toren und Service-Steckdosen hervorgingen. Basierend auf diesen Vorgaben ließ sich ein anwendungsgerechtes Energieverteilungskonzept erarbeiten, das sowohl Gesamtstrommengen, Leitungsdurchmesser sowie sämtliche Lichtberechnungen berücksichtigt.
Besonders beeindruckend ist das weitläufige, automatisierte und damit hocheffiziente Beleuchtungskonzept, das speziell auf die Gegebenheiten dieser Fertigungshalle zugeschnitten und über teilweise flexible Befestigungssysteme unterhalb der Hallendecke angebracht wurde. Gerade bei der Installation von Bühnen zur Kabelführung oder Leisten zur Anbringung der Deckenlampen mussten die Mitarbeiter von Hepp-Schwamborn ihre langjährige Erfahrung unter Beweis stellen, wie David Beckers, zuständiger Projektleiter, erklärt:
„Entlang der Längsseite der Halle mussten wir aufgrund der querverlaufenden Stahlträger unter der Hallendecke sogenannte „Weitspannrinnen“ zum Einsatz bringen, die sich durch weite Stützabstände auszeichnen und damit deutlich seltener abgefangen werden müssen. Querlaufend konnten wir entlang der Träger herkömmliche Kabelbühnen verwenden, die in kürzeren Abständen abgefangen werden. Zur Befestigung mussten wir auf eine Klemmtechnik mit Metall-Spannpratzen zurückgreifen, die lediglich angeklemmt und verschraubt werden. So vermeiden wir aus sicherheitstechnischen Gründen ein Anbohren der Stahlträger.“
Die Fertigungshallen der Effertz Tore GmbH mit ausgefeiltem Beleuchtungskonzept: an der Decke verlaufende Kabelbühnen sowie Weitspannrinnen, dimmbare Industrielampen mit Helligkeitssensor zur automatischen Regulierung der nötigen Beleuchtungsintensität, abhängig von Tageslichteinfall und der Anwendung im jeweiligen Hallenabschnitt.
Auch an anderer Stelle konnten die Mitarbeiter von Hepp-Schwamborn ihr Fachwissen mit der erforderlichen Flexibilität kombinieren: Als sich Effertz gezwungen sah, abweichend von der ursprünglichen Planung die Position einer stationären Maschine zu verändern, kollidierte diese mit der Positionierung eines Schaltschranks im betroffenen Fertigungsabschnitt. Zum einen waren die Verläufe sämtlicher Strom- und Datenkabel sowie der entsprechenden Kabelbühnen auf die Positionen der Schaltschränke exakt abgestimmt, zum anderen wurden bereits sämtliche Leitungen bis zum entsprechenden Punkt verlegt. Um einen kostspieligen Umbau oder Planungsänderungen im großen Stil zu vermeiden und die Fertigstellung der Baumaßnahmen nicht unnötig zu verzögern, verlegte man kurzerhand den Schaltschrank um einige Meter in die Höhe – durch die Errichtung einer etwa drei Meter hohen Bühne. Auf diesem Wege konnten die von der Decke zulaufenden Leitungen problemlos zu dem nun höher gelegenen Schaltschrank verlegt werden, während die darunterliegenden Gerätschaften frei zugänglich bleiben. Abgeschirmt durch ein rundlaufendes Stahl-Geländer sind schließlich auch etwaige Wartungsarbeiten durch einen Techniker auf der Plattform in einigen Metern Höhe arbeitsschutztechnisch bestens geschützt.
Die ca. 3m hohe Bühnenspezialanfertigung, die die Hochverlegung des Schaltschrankes genauso möglich machte wie die Positionierung der unterhalb gelegenen Maschinen, stellt eindrucksvoll die Flexibilität von Herrn Beckers und seinem Team unter Beweis.
Einen weiteren sicherheitsrelevanten Aspekt bieten die auffälligen Light Sheds an der Hallendecke, die sich im Brandfall druckluftgetrieben öffnen und den Abzug von Wärme und Rauch ermöglichen. Das einfallende Tageslicht wurde von Hepp-Schwamborn in die Lichtplanung miteinbezogen: Die zum Einsatz kommenden LED-Hallenleuchten passen die auszugebende Beleuchtung stets der Umgebungshelligkeit an und sorgen dadurch für gleichbleibende Ausleuchtung zu jeder Tageszeit bei geringstmöglichem Energieeinsatz. Die Leuchten sind untereinander und mit den verbauten Helligkeitssensoren über einen DALI-Bus verbunden. Darüber hinaus sind sie industrietauglich gefertigt und bleiben auch bei hohen Temperaturen, wie sie unter der Hallendecke im Sommer regelmäßig auftreten, stets funktionstüchtig.
„Im Vergleich zu den früher gängigen Leuchten mit 400 Watt benötigen die von uns heute verwendeten LED-Hallenleuchten der Firma Zumtobel lediglich ein Viertel der elektrischen Anschlussleistung“ ergänzt Kuno Schwamborn, Geschäftsführer der Hepp-Schwamborn GmbH & Co. KG. „Berücksichtigt man zudem die Beleuchtungssteuerung und die Tageslichtausnutzung über die Light Sheds, sinkt die benötigte Leistung nochmals auf nur noch 15-20% des ursprünglichen Wertes.“
Sorgfältig verlegte Kabel als Qualitätsmerkmal: So werden Daten- und Stromkabel durch einen Fachbetrieb vom Schaltschrank zur Kabelbühne verlegt.
Auch die Intensität der angestrebten Beleuchtung wird nicht dem Zufall überlassen, erklärt David Beckers: „Je nach angestrebter Nutzung eines Hallenbereichs ändern sich auch die Vorschriften bezüglich der Helligkeitsvorgaben. So muss ein rein als Lagerfläche genutzter Bereich lediglich mit 50 – 200 Lux ausgeleuchtet werden, ein Arbeitsbereich jedoch bereits mit 500 Lux. Sobald wir uns in die Kleinteilefertigung bewegen, sprechen wir gar von 700 Lux. Dementsprechend haben wir die Helligkeit der Leuchten je nach Abstand voneinander sowie in Abhängigkeit von ihrem Einsatzort so abgestimmt, dass auch bei starkem Tageslichteinfall und geringstmöglicher Lampenhelligkeit der vorgesehene Mindestwert der Beleuchtungsstärke stets erreicht wird.“
Die zur Verwendung kommende LED-Hallenleuchte vom Typ “CRAFT L” der Firma Zumtobel, die speziell für anspruchsvolle Industrieanwendungen gefertigt wurde.
Sämtliche Steuerungsfunktionen laufen über ein KNX-System, das es ermöglicht, Schalter mit beliebigen Funktionen zu programmieren bzw. zu belegen und so etwa das Licht in ganzen Hallenabschnitten mit nur einem Schalter an- bzw. auszuschalten – und das von einer beliebigen Position aus.
Neben der reinen Energie- und Lichttechnik hat Hepp-Schwamborn auch die gesamte Netzwerktechnik
samt Datenverkabelung installiert. Aufgrund der großen Entfernung vom Server zum Lagerbüro kam hier eine Glasfaserverbindung zum Einsatz.
Im Zusammenspiel mit der Energie- und Lichttechnik ergibt sich so ein homogenes Ganzes innerhalb der neuen Fertigungshalle, was die Firma Effertz dort zukünftig nicht nur deutlich energieeffizienter arbeiten lässt, sondern gleichzeitig an sinnvollen Stellen die Lichtsteuerung automatisiert. Und das stets bei voller Kontrolle.
Das zum Einsatz kommende KNX-System ermöglicht die freie Programmierung beliebiger Funktionen bei den Tastern.
Geschäftsführer Herr Dr. – Ing. Schwenzer zeigte sich in jedem Fall hochzufrieden mit der Abwicklung des Projektes seitens der Firma Hepp-Schwamborn und blickt einer weiteren gemeinsamen Zusammenarbeit bereits erwartungsvoll entgegen.
Zukunftssichere Fortbewegung: Auch die Installation zweier großer Elektro-Ladesäulen von Mennekes im Innenhof des Firmengebäudes wurde durch Hepp-Schwamborn vorgenommen.
Autor: Ralf Goffin, Fachjournalist, Erkelenz
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