Bauvorhaben Liverpooler Allee - Sicherheit auf allen Ebenen
Das nur drei Kilometer abseits des Mönchengladbacher Stadtzentrums gelegene Gewerbegebiet Nordpark erfreut sich bereits seit Jahren bei überregionalen bzw. international operierenden Unternehmen und Investoren gleichermaßen großer Beliebtheit.
Die GEBAB Unternehmensgruppe, eine große deutsche Beteiligungsgesellschaft, setzt hier besondere Akzente: bereits Ende 2018 zeichnete sie sich für das im Eingangsbereich des Nordparks gelegene „Paspartou“ verantwortlich – einem aus zwei Türmen bestehenden Geschäftszentrum, das mit rund 9.000 m² Nutzfläche bis zu 700 Menschen einen Arbeitsplatz bietet. Die renommierte Beteiligungsgesellschaft, die sich vornehmlich als Emissionshaus für Schifffonds einen Namen gemacht hat, engagiert sich sukzessive auch im gewerblichen Immobiliensektor.
Konsequenterweise begann so bereits im Frühjahr 2019, nur wenige Monate nach Fertigstellung des „Paspartou“, der Bau eines weiteren sechsgeschossigen Bürogebäudes mit einer Gesamtmietfläche von 17.500 m² an der Liverpooler Allee. Der Gebäudekomplex wurde auf einem 7.300 m² großen Grundstück im sogenannten „Business Park II“ errichtet, der im östlichen Bereich des Nordparks gelegen ist.
Die Verantwortlichen für Elektrotechnik und Realisierung des Bauvorhabens Liverpooler Allee 32 zusammen mit dem Repräsentanten einer der ersten, großen Mietparteien (Von links: Geschäftsführer Hepp-Schwamborn, Kuno Schwamborn, Vorstandsmitglied der PLANPROTECT AG, Ralf Battige, und Markus Brütsch, geschäftsführender Gesellschafter der GEBAB Unternehmensgruppe).
Neben der hervorragenden verkehrstechnischen Anbindung über die A61 gestaltet sich auch die Parkplatzsituation mit der 200 Stellplätze umfassenden Tiefgarage, optional verfügbaren Außenstellplätzen sowie einer im Gebäude befindlichen Abstell- und Lademöglichkeit für E-Bikes mehr als zufriedenstellend und ist somit attraktiver Standort für viele Unternehmen und ihre Mitarbeiter. Das Gebäude verfügt über zwei Haupttreppenhäuser, die jede Gebäudeebene in maximal vier Mieteinheiten aufteilen – jeweils mit eigener Teeküche, sanitären Anlagen, direktem Treppenhauszugang sowie der Möglichkeit der getrennten Messung und Abrechnung des jeweiligen Energieverbrauchs.
Die Tiefgarage bietet Stellplätze für die Fahrzeuge der Mitarbeiter, über die Decke führen Kabelbühnen Strom- und Datenleitungen vom anliegenden Verteilerzentrum zu ihrem Bestimmungsort innerhalb des sechsstöckigen Gebäudes.
Aufgrund der modularen Umsetzung ist es darüber hinaus auf Wunsch problemlos möglich für ein Unternehmen mehrere solcher Einheiten auf einer Etage anzumieten und entsprechend kombiniert abrechnen zu lassen. Auf diesem Wege kann dem individuellen Wunsch eines jeden potentiellen Mieters bezüglich des verfügbaren Platzangebots entsprochen werden, wobei die Strom-/Energieversorgung ebenso modular wie unkompliziert ist.
Die Unterverteilung für die einzelnen Mietbereiche sorgt für eine exakte Abrechnung des Energieverbrauchs jeder einzelnen Partei.
Wie auch zuvor für das „Paspartou“ erhielt Hepp-Schwamborn den Auftrag zur Realisierung sämtlicher elektrotechnischer Maßnahmen für das Bauvorhaben Liverpooler Allee. Hierzu zählen neben der Energieversorgung über eine dem Gebäude vorgelagerte Trafostation, sämtliche Energie- verteilungsmaßnahmen und Installationsarbeiten für die Mieter, die komplette Beleuchtung des Objektes sowie des gesamten Außenbereichs.
Ebenso zählte die Installation einer flächendeckenden Brandmeldeanlage und einer Sicherheitslichtanlage zu den Aufgaben von Hepp-Schwamborn. Auch die Versorgung der allgemeinen elektrischen Verbrauscher wie den Lüftungs- und Klimaanlagen sowie den Aufzügen war Teil des Aufgabenpaketes.
Die außerhalb des Gebäudes gelegene Trafostation leitet den Strom in das in der Tiefgarage gelegene Verteilerzentrum.
Besonders hervorzuheben ist hier die Installation der aufwändigen Zähleranlage, die die zuvor geschilderte, getrennte elektrische Abrechnung eines jeden einzelnen Mietbereichs ermöglicht. Die drei bisher belegten Mieteinheiten – der Spezial-Monitorhersteller EIZO, die Sicherheitsfirma PLANPROTECT sowie die Kindertagesstätte eines privaten Trägers – nutzen im über der Tiefgarage gelegenen Verteilerzentrum ihr jeweils eigenes Zählerfeld.
Kuno Schwamborn und Markus Brütsch im Gespräch im Verteilerzentrum, das von der Tiefgarage aus zugänglich ist. Hier wird nicht nur die Energie aus der vor dem Gebäude gelegenen Trafostation hingeführt, sondern auch die separate Zählung des Stromverbrauchs jeder einzelnen Mietpartei sowie die Zuleitung in das entsprechende Stockwerk vorgenommen.
„Es sind Kleinigkeiten wie die sorgfältige Beschriftung jedes einzelnen Zählerfeldes oder die sauber zugeführten Kabelstränge, die die Arbeit von Hepp-Schwamborn auszeichnen“, unterstreicht Markus Brütsch, seines Zeichens geschäftsführender Gesellschafter des Bauherren GEBAB. „Details wie diese mögen zwar auf den ersten Blick nicht allzu sehr ins Gewicht fallen, aber man wird sie anderswo in einer solchen Qualität schlicht nicht finden. An diesen und anderen Stellen wird einfach deutlich, dass Hepp-Schwamborn aus dem Bereich des Industrie- und Anlagenbau kommt und somit eine entsprechend professionelle Expertise mitbringt. Die Robustheit der Ausführung und die Qualität der Installation hebt sich im Vergleich zu vielen „herkömmlichen“ elektrotechnischen Betrieben einfach positiv ab.“
Schalter und Steckdosen mit eineutigen Beschriftungen.
Auch an anderer Stelle konnten bedingt durch die langjährige Erfahrung in diesem Sektor intelligente Lösungen gefunden werden: Beispielsweise im Zusammenhang mit den konkreten Nutzungswünschen von Räumlichkeiten einer zukünftigen Mietpartei, die im Vorfeld nicht immer abzusehen sind. So verfügt das Gebäude über einen aufgeständerten Hohlraumboden, unter dem in regelmäßigen Abständen Energie- und Datenleitungen verlegt wurden. Je nachdem, ob ein Mieter schließlich Großraum- oder Einzelbüros bevorzugt oder an welchen Stellen Arbeitsplätze eingerichtet werden sollen, ist so eine punktuelle Öffnung des Bodens für die Installation eines Bodentanks möglich – exakt dort, wo Strom- und Netzwerkanschlüsse gebraucht werden.
Die Geometrie des Gebäudes erlaubt flexible Raumgestaltungen: Ein Besprechungsraum mit Medientechnik.
Zum weiteren Maßnahmenkatalog zählten die Implementierung einer Brandmeldeanlage sowie einer Zutrittskontrolle via Video-Gegensprechanlage. Diese ermöglicht es jeder modularen Einheit, den Gebäudezutritt nach eigenem Ermessen zu gewähren – in der Theorie bis zu 23 verschiedenen Mietparteien. Außerdem ist ein weiteres Sicherheitskonzept in Planung, das eine Synchronisierung der internen Videosprechanlage und den Außenüberwachungssystemen vorsieht.
Thomas Lersch ist in seiner Funktion als Projektleiter für Gebäudetechnik bei Hepp-Schwamborn federführend mit dem Großprojekt betraut gewesen. In sein Ressort fielen alleine mehr als 2.000 Projektleitungs- und Bauleitungsstunden.
Das ebenfalls durch Hepp-Schwamborn realisierte modulare Datennetz im Gebäude, bei dem ausschließlich geschirmte Cat-7A-Kabel für höchste Datenübertragungsraten zum Einsatz kommen, lässt sich in Abhängigkeit von der Anzahl der angemieteten Gebäudeeinheiten einer Mietpartei wahlweise trennen oder zusammenführen.
Ein Bodentank mit Strom- und Netzwerkanschluss-möglichkeiten. Die genaue Positionierung folgt den konkreten Gestaltungswünschen des Mieters – ein Service, der sich maximal auf räumliche Flexibilität einstellt.
Die flächendeckende Sicherheitslichtanlage wurde gemäß der Anforderungen des Brandschutzkonzeptes in Funktionserhalt installiert.
Auch die Installation der flächendeckenden Brand-meldeanlage gehörte zu den Aufgaben von Hepp-Schwamborn. Im Zuge der Installationsarbeiten wurden so 1.400 Brandmelder montiert.
Die Arbeit von Hepp-Schwamborn ist auch nach baulicher Fertigstellung des Gebäudes nicht endgültig abgeschlossen, da individuelle Wünsche weiterer, zukünftiger Mieter fortlaufend berücksichtigt und umgesetzt werden. Ein Beispiel für ein Unternehmen, das sehr spezielle Anforderungen – insbesondere an sicherheitsrelevante Aspekte des Verlegens von Strom- und Datenkabeln – stellt, ist der Mieter PLANPROTECT AG in der Liverpooler Allee. Das ursprünglich in Güdderath ansässige Unternehmen hat sich auf das Dienstleistungskonzept der Echtzeitüberwachung spezialisiert, deren Leistung sich nicht nur auf die Installation und Wartung hochwertiger Überwachungs-Hardware vor Ort beschränkt, sondern vor allem ein Echtzeitmonitoring anbietet, um binnen kürzester Zeit einen Einbruch vereiteln zu können – und das aus der Entfernung vom hochsicheren Arbeitsplatz in den Räumlichkeiten der Liverpooler Allee 32.
Der Schaltschrank für die Sicherheitsbeleuchtung befindet sich in einem separat angelegten und besonders geschützten Raum, dessen Feuerfestigkeit für mindestens 90 Minuten gesichert sein muss.
Erst während der Bauphase wurden die hohen Sicherheitsansprüche der PLANPROTECT bekannt: Die angemieteten Räumlichkeiten sollten die Anforderungen an eine VdS-zertifizierte Sicherheitszentrale erfüllen, was für Hepp-Schwamborn unter anderem das Verlegen redundanter sowie einer besonders geschützten Verkabelung bedeutete.
Die orangefarbenen Funktionserhalt-Kabel sind aus brandschutztechnischen Gründen in engen Befestigungs-abständen verlegt und sorgen für den Erhalt der Sicherheitsbeleuchtung im Notfall.
Bestimme Leitungen mussten sogar „sabotagegeschützt“ verlegt werden – innerhalb eines Stahlpanzerrohres.
Mit den im Blechmantel verlegten Kabeln wird einer doppelten Anforderung Genüge getan: Die Kabel vom Typ E30 sind so gefertigt, dass sie der Einwirkung eines Feuers bis zu 30 Minuten widerstehen können. Gleichzeitig gelten die so geschützten Leitungen durch die zusätzliche Ummantelung als sabotagegesichert.
Damit die Sicherheit der Kunden von PLANPROTECT auch bei einem Stromausfall gewährleistet ist, wurde nicht nur eine komplett unterbrechungsfreie und sabotage-geschützte Stromversorgung installiert, sondern auf dem Dach des Gebäudekomplexes auch ein Notstromaggregat errichtet, das notfalls eine gänzlich autarke Stromversorgung bietet.
In der Sicherheitszentrale der PLANPROTECT AG laufen im Rahmen der Echtzeitüberwachung ihrer Kunden alle Fäden zusammen. Sicherheit wird auch bei den Räumlichkeiten des Unternehmens großgeschrieben: so verfügt die Zentrale über schusssichere Fensterscheiben mit einem Gewicht von mehreren Hundert Kilogramm.
Ralf Battige, Vorstandsmitglied der PLANPROTECT AG und dortiger Ansprechpartner für IT und Kundenservice lobte, dass er sowohl mit der Planung, Kommunikation als auch der Ausführung der Arbeiten durch Hepp-Schwamborn mehr als zufrieden sei und bezeichnete die 1.400 m² angemietete Bürofläche des Unternehmens im Ergebnis nicht ohne ein bisschen Stolz als „die sichersten Räumlichkeiten in ganz Mönchengladbach“.
Unterbrechungsfreie Stromversorgung in redundanter Ausführung durch den Betrieb von zwei USV-Anlagen.
In luftiger Höhe befindet sich das sicherheitstechnisch eingehauste, ausschließlich über das Dach zugängliche Notstromaggregat der PLANPROTECT AG, mit dem das Unternehmen in der Lage ist, sich über mehrere Tage hinweg autark mit Strom zu versorgen.
Autor: Ralf Goffin, Fachjournalist, Erkelenz
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